Pubs: Geselliges Beisammensein in englischer Tradition

Pubs sind aus der englischen Kultur nicht wegzudenken. Die gemütlichen Kneipen sind lockere Treffpunkte für Menschen jeder Schicht. Im sozialen Leben der Inselbewohner spielen die urigen an Wohnzimmer erinnernden Orte eine zentrale Rolle. Es wird dort getrunken, geplaudert, gelacht und diskutiert. Die traditionellen Wirtshäuser können auf eine lange Geschichte zurückblicken, die bis in die Römerzeit zurückreicht.

Öffentliches Wohnzimmer

Der Begriff Pub ist die Kurzform von „Public House“ (öffentliches Haus). Während der Römerzeit wurde in England ein weitläufiges Straßennetz geschaffen, an deren Knotenpunkte die ersten Gasthäuser entstanden. In dieser Zeit war es üblich, dass ein Bewohner eines Dorfes all seine Nachbarn einlud und für diese kochte und Getränke bereitstellte. Die Atmosphäre eines Wohnzimmers ist bis heute in den englischen Pubs zu finden. Typisch für die geschichtsreichen Wirtsstuben sind die Teppichböden, die dunklen Holzvertäfelungen, die bequemen Sofas und die trüben Fenster.

Bar im Sherlock Holmes-Pub in London. (Maschinenjunge/WikipediaCC BY-SA 3.0)

Britische Kneipenkultur

In Pubs ist es üblich, direkt an der Theke zu bestellen und zu zahlen. Auf die berüchtigte englische Höflichkeit wird auch in den bodenständigen Kneipen viel Wert gelegt. Einen anderen den Vortritt zu nehmen oder ungeduldig nach dem Wirt zu rufen, ist deshalb nicht zu empfehlen. Das Personal achtet genau auf die Reihenfolge der eintreffenden Gäste. Dennoch sind gestelzte Förmlichkeiten in den Pubs nicht notwendig. Der Ton ist rau, aber herzlich. Stellung und Einkommen sind in den gemütlichen Stuben irrelevant. Jeder kann mit jedem über alles diskutieren. Arbeitskollegen treffen sich nach Feierabend gerne noch auf ein Bier in den urigen Kneipen. Regelmäßig ausgetragene Quizrunden sorgen für eine ausgelassene Stimmung. Ein Quiz-Master stellt Fragen, die entweder alleine oder im Team beantwortet werden.

Britischer Pub in London. (Sir James/ Wikipedia CC BY-SA 3.0)

Englische Gaumenfreuden

Ob Fish and Chips, Shepherd´s Pie, Sunday Roast oder Fleischpasteten – in den Pubs gibt es ein breites Angebot an typisch englischen Spezialitäten. Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es Snacks wie Chips, eingelegte Eier oder Erdnüsse. Neben Bier kann man in den heimeligen Gastuben auch Wein und Spirituosen erhalten. Rauchluft stört seit dem Jahre 2007 in den Pubs niemanden mehr, denn es herrscht seither ein striktes Rauchverbot.

Sperrstunde beachten

Eine gesetzliche Sperrstunde wurde für Pubs im Jahre 1915 eingeführt. Es sollte dadurch verhindert werden, dass englische Rüstungsarbeiter zu lange in den Kneipen blieben und am nächsten Tag unausgeschlafen in den Fabriken erschienen. Der Wirt läutete für gewöhnlich um 22:45 Uhr mit einer Glocke und rief „Last Order“ aus. Mittlerweile wurde die Sperrzeit gelockert, so dass in den meisten Großstädten Kneipen bis zwei Uhr geöffnet haben.

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