Stonehenge – das „riesige“ Rätsel

Die Megalith-Anlage von Stonehenge liegt im Südwesten Englands in der Grafschaft Wiltshire rund 13 km nördlich der Stadt Salisbury. Die hügelige Region zwischen Salisbury Plain, Cotswolds und Mendip Hills ist ein uraltes Siedlungsgebiet; dies belegen zahlreiche archäologische Funde und Bodendenkmäler (Wallanlagen, Hügelgräber) sowie mehrere Steinkreise („Henge“), wobei Stonehenge mit Abstand die berühmteste Anlage darstellt.

Der Aufbau von

Stonehenge ist immer eine Reise wert (Bild: Maximilian Effgen - Fotolia)

Seit dem Jahr 1986 gehört Stonehenge mit seiner Umgebung als größtes prähistorisches Bauwerk in Europa zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Baubeginn der Anlage wird auf den Anfang der Jungsteinzeit datiert (ca. 4000-3000 v. Chr.), die Errichtung dauerte rund 2.000 Jahre und wurde in mindestens drei Bauphasen durchgeführt. Der gesamte Komplex setzt sich zusammen aus einer äußeren Graben- bzw. Wallanlage (Durchmesser 115 m) und mehreren konzentrischen Steinkreisen, die in der Form von Trag- und Decksteinen (Trilithen) errichtet wurden; daneben gibt es noch besondere Monolithe (Heel-Stein, Altar- und Opferstein) und einige Positionssteine.

 

Der Haupteingang zu den Steinkreisen liegt in nordöstlicher Richtung, zusätzlich existiert ein kleiner Zugang im Süden der Anlage. Die inneren Steinkreise bestehen aus einer grobkörnigen Varietät des Basalts (Dolerit), sie werden als „Blausteine“ bezeichnet und stammen aus den 380 km entfernten Preseli Hills in Wales.

Der Anblick von Stonehenge wird maßgeblich geprägt durch die „Sarsensteine“ der äußeren Kreise; diese Sandsteinquader wurden vor ihrer Anlieferung in einem Steinbruch bei Marlborough (Entfernung ca. 30 km) gebrochen, das Gewicht der einzelnen Blöcke liegt zwischen 25 und 50 Tonnen.

Nutzung und Deutung von Stonehenge

Nach den archäologischen Forschungsergebnissen wurden in der Kultstätte von Stonehenge bereits vor der endgültigen Fertigstellung zahlreiche Feuerbestattungen durchgeführt; die letzte dieser Kulthandlungen datiert aus dem 7. Jahrhundert. Die Steinkreise können aber auch als religiöser Versammlungsort von Priestern gedient haben, die sich hier an ganz bestimmten Tagen trafen.

Nach dieser Theorie stellt Stonehenge einen prähistorischen Kalender dar, denn die Standorte von Heel-Stein und Positionssteinen wurden exakt nach den Äquinoktien (Frühlings- bzw. Herbstanfang) ausgerichtet. Ob Kultstätte oder Kalender – Stonehenge bleibt ein Rätsel.

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