Munro-Bagging – Schottische Gipfelstürmer

Berge, die nicht höher als dreitausend Fuß sind, werden in Schottland Munros genannt. Die Erstürmung der insgesamt 283 mittelhohen Gipfel ist im Norden Großbritanniens ein Volkssport. Sir Hugh Thomas Munro veröffentlichte als erster im Jahre 1891 eine Gipfelliste im Journal des Scottish Mountaineering Club. Seither haben über 3000 Menschen alle Anhöhen bestiegen und können sich stolz als „Munroisten“ bezeichnen.

Eintrag als Munroist

Ziel ist es, möglichst viele der durchschnittlich 914 Meter hohen Berge im schottischen Hochland zu bewältigen. Erst derjenige, der alle 283 Berge auf- und abgestiegen ist, gilt jedoch als Munroist. Wer mag, kann sich anschließend in die ewige Bestenliste durch den „Scottish Mountaineering Club“ eintragen lassen. Der erste Mensch, dem dieser ehrenvollen Titel verliehen wurde, war Archibald Robertson im Jahre 1901.

Neben der Bestenliste gibt es zudem verschiedene Subdisziplinen. Ausgezeichnet werden beispielsweise diejenigen, die an einem Tag oder in einer Woche die meisten Munros bewältigt haben. Ehrungen gibt es darüber hinaus auch für den schnellsten Munroisten. Der Initiator des Gipfelsports Sir Hugh Thomas Munro hat es selbst übrigens nie geschafft, alle Berge zu bezwingen.

Schottisches Hochland (Bild: wfmillar/ WikipediaCC BY-SA 2.0)

Schottisches Hochland – Schön und gefährlich

Doch nicht nur für ehrgeizige Sportler ist die Gipfelerstürmung geeignet, sondern auch für Hobbywanderer, denen es nicht nur darum geht, möglichst viele Munros auf ihrer Liste zu haben. Die einzigartige Landschaft und die Panoramablicke, die sich dem Wanderer auf den Gipfeln bieten, zeigen, dass es vielmehr um den Weg und weniger um das Ziel geht. Trotz der relativ geringen Höhen der Bergkuppen ist beim Bergsteigen jedoch Vorsicht geboten. Steil abfallende Hänge, Nebel und Übermut sorgen jedes Jahr für etliche Unfälle. Am Ben Nevis sterben deshalb jährlich mehr Menschen als an der Eiger Nordwand.

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