It´s Teatime: Über Tradition und Etikette der britischen Teekultur

Das Teetrinken ist fester Bestandteil der britischen Kultur. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Brite durchschnittlich 2,27 Kilogramm Tee im Jahr konsumiert. Morgens und am späten Nachmittag greifen die Bewohner des Vereinten Königreichs für gewöhnlich zu ihrer Teetasse. Dabei kann der Kult um das aromatische Heißgetränk auf eine lange Tradition zurückblicken, denn wenn es heißt: „It´s Teatime“ gibt es viele Besonderheiten zu beachten.

Geschichte um den Tee-Kult

Die Anfänge der britischen Teekultur liegen vermutlich in der Mitte des 17. Jahrhundert. Der Tee wurde damals aus China importiert und war zunächst sehr teuer, so dass sich nur die Oberschicht dieses Genussmittel leisten konnte. Erst mit der Senkung der Teesteuer im Jahre 1783 konsumierten auch Menschen aus der Mittelschicht und Arbeiter das schmackhafte Getränk. Warum der Tee den Kaffee ablöste und ein so starker Kult darum entstand, ist jedoch bis heute nicht eindeutig geklärt.

Leckereien zum Fünf-Uhr-Tee

Die Tradition des Fünf-Uhr-Tees ist im 19. Jahrhundert auf die Herzogin von Bedford zurückzuführen, die zu dieser Stunde gerne eine kleine Zwischenmahlzeit einnahm. Auch heute noch werden in Großbritannien am späten Nachmittag zum Tee Sandwichs und Scones gereicht. Es gibt aber noch eine Vielzahl anderer kleiner Leckereien, die die Zeit vor dem Abend versüßen, wie zum Beispiel Currant bread (Früchtebrot) oder Malt bread (weiches Malzbrot mit Rosinen).

Zum Tee gedeckter Tisch
Zum Tee gedeckter Tisch (Bild: Per Mosseby/WikipediaCC BY-SA 2.0)

Milch vor oder nach dem Tee?

Ein Schuss Milch darf im schwarzen Tee nicht fehlen. Doch dieser kleine Tropfen gibt Anlass für viele Diskussionen. Denn ob zuerst der Tee oder die Milch in die Tasse eingegossen wird, darüber scheiden sich die Geister. Die Briten teilen sich in zwei Lager auf. Es gibt die Milk-in-first (Mif)-Anhänger und die Tea-in-first (Tif)-Anhänger. Queen Elizabeth II. soll angeblich Tif-Anhängerin sein.

Tee-Etikette

Die Teestunden werden in Großbritannien regelrecht zelebriert. Gutes Porzellangeschirr und Silbertabletts sorgen für ein vornehmes Ambiente. Wichtig ist jedoch, für all jene, die nicht mit der britischen Teezeremonie vertraut sind, einige Tee-Etikette zu kennen. Zu beachten ist, dass Gäste sich den Tee nicht selber eingießen und der Löffel lautlos durch die Tasse gleiten sollte. Schlürfgeräusche sind selbstverständlich ein absolutes Tabu, ebenso wie das Rauchen während der fast heiligen Zeremonie. Wichtig ist außerdem den Henkel der Tasse nur mit Daumen und Zeigefinger zu halten und die Teeuntertasse in Kinnhöhe. Alle Besonderheiten beachtend, darf man sich über die britische Gastfreundschaft freuen.

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