Englische Gartenkunst aus dem 18. Jahrhundert

Ein englischer Garten zeichnet sich durch natürliche Formen aus. Die Natur soll abgebildet werden, wie sie wirklich ist. Weder Mauern noch Zäune begrenzen den Blick. Zu den idyllischen Parkanlagen gehören Bäche und kleine Seen, unberührte Wiesen, ungestutzte Bäume und Hecken. Vor allem in Südengland können Urlauber durch zahlreiche wunderschöne Gärten wandeln.

Geschichte des englischen Landschaftsparks

Anfang des 18. Jahrhunderts entwickelte sich in Abgrenzung zu den damals verbreiteten französischen Barockgärten der englische Garten. Parkanlagen nach französischem Vorbild bestanden aus exakten geometrischen Formen und geraden Linien. Beim Anlegen von englischen Gärten wollte man hingegen ein möglichst authentisches Abbild der Natur schaffen.

Man verzichtete deshalb auf künstlich angelegte Blumenbeete und akurat geschnittene Hecken. Rasch verbreiteten sich die Anlagen, die aussahen als wären sie natürlich entstanden. Flüsse, Bäche, Teiche und Seen wurden angelegt und Gräben oder versenkte Mauern zur Abgrenzung genutzt. In vielen Parkanlagen sind zudem antike Tempel, künstliche Ruinen und asiatisch aussehende Bauwerke zu finden.

Landschaftsgarten in Bath in der Grafschaft Somerset. (Bild: Wikipedia/gemeinfrei)

Verbreitung der englischen Gartenkunst in Europa

Zum Ende des 18. Jahrhunderts verbreitete sich der englische Stil auch in Frankreich und fand bald begeisterte Nachahmer in ganz Europa. Ein bekanntes Beispiel für die britische Gartenkunst ist der Englische Garten in München. Der Park in der bayerischen Landeshauptstadt war die erste Landschaftsanlage in Europa, die öffentlich für alle Bürger zugänglich war. Auch heute noch ist der Park bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt und lädt zum Sonnenbaden, Spazierengehen und Picknicken ein.

Der Englische Garten in München war der erste öffentlich zugängliche Park in Europa. (Ludmiła Pilecka/ Wikipedia unter CC BY-SA 3.0)

Gartenreisen in Südengland

Besonders in Südengland kommen Gartenfreunde auf ihre Kosten, denn in kaum einer anderen Region gibt es so viele Parkanlagen zu besichtigen. Mehrtägige Gartenreisen führen Urlauber durch die schönsten Gärten des Landes. Während der geführten Touren können die Teilnehmer in urigen Landhotels übernachten und am Tage durch beeindruckenden Parks schlendern. Besonders berühmt für seine Landschaftsparks ist Kent im Südosten des Landes. Die Gegend wird deshalb auch als „der Garten von England“ bezeichnet. Aber auch Cornwall, Devon, Somerset und Cotswolds verzaubern ihre Gäste mit faszinierenden Grünanlagen.

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